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VW Golf GTE Sport – ein beflügelndes Concept Car mit Power

Es bleibt zunächst fraglich, wohin die Reise des VW Golf GTE Sport concepts gehen soll. Bislang als strikter Zweisitzer konzipiert, könnte aus der Studie im Nachgang durchaus die Basis für einen künftigen Über-GTI hervorgehen. An Power fehlt es dem Mobil jedenfalls nicht.

Hybrider Antrieb im VW Golf GTE Sport

So futuristisch wie die Studie des VW Golf GTE Sport schon optisch anmutet, so sehr haben sich die Wolfsburger auch bei der technischen Umsetzung bemüht. Dazu zählt selbstredend auch die Gestaltung des Antriebs, welcher sowohl effizient, dynamisch wie auch sportlich ausfallen darf. Ein großer Pluspunkt dieser motorisierten Landschaft des visionären Golfs: Der Fahrer darf großteils selbst entscheiden, wie sein Gefährt angetrieben wird – per Heckantrieb, Allrad und vor allem hybrid.

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Der VW Golf GTE Sport schlägt seine Flügel auf.

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Hat verschiedene Antriebe und Fahrmodi im Angebot: Der hybrid konzipierte VW Golf GTE Sport.Ein Blick unter das Blechkleid des VW Golf GTE Sport offenbart die treibenden Komponenten, welche die Systemleistung von 400 PS und 670 Nm Drehmoment bewerkstelligen. Vorn brummt ein hoch gezüchteter 1.6 Liter TSI-Benziner, entnommen aus der Rallye-Edition des VW Polo WRC. Dieser steuert bereits bis zu 299 PS und 400 Nm im Alleingang zum Gesamtgeschehen bei. Seine Gegenspieler (sofern man davon sprechen möchte) werden von zwei zusätzlichen E-Motoren gestellt, die jeweils vorn an der DSG-Automatik bzw. hinten an der Hinterachse angebracht werden.

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Pfeilschnell ist der VW Golf GTE Sport auch beim reinen Heckantrieb.

Die Aufgabe des vorderen E-Motors besteht primär in der zusätzlichen Energieversorgung des hinteren Generators, mit 85 kW und 330 Nm ist der „Vordermann“ zuweilen der stärkere Part des Elektroantriebs. An der zweiten Antriebsachse sitzt ein 270 Nm-starker Motor, ohne den sich der VW Golf GTE Sport nicht als Allradmonstrum bezeichnen dürfte. Er wird durch die Lithium-Ionen-Batterie bzw. den vorderen E-Motor mit Energie versorgt und übernimmt im E-Mode den maßgeblichen (Heck-)Antrieb der Studie. Insgesamt genügt eine volle Akkuladung für etwa 50 Km Reichweite, bevor nachgelegt werden muss.

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Fahrer bestimmt beim VW Golf GTE Sport den Fahrmodus

Für Kurzstrecken und eine emissionsfreie Fahrt in der Stadt, ist der E-Mode des VW Golf GTE Sport sicherlich die primäre Wahl. Es stinkt nicht, es surrt lediglich vor sich hin und mit reinem Heckantrieb fegt die äußerst sportiv ausgelegte Golf-Version auch noch gut um die Kurven. Bevor ihm jedoch sprichwörtlich der „Saft“ ausgeht, wird automatisch in den Hybrid-Mode gewechselt. Dabei greift der TSI-Motor mit ins Geschehen ein, indem er die Li-Ion-Batterie erneut auflädt und gleichzeitig den hinteren E-Motor speist. Der Antrieb bleibt an dieser Stelle betont sportlich, mit dem zusätzlichen Vorteil der deutlich größeren Reichweite.

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Durch die serienmäßige Bremsrekuperation lässt sich der Akku auch über die beiden E-Motoren aufladen, die beim Abbremsen oder Ausrollen lassen als Generatoren fungieren. Ist genügend Ladezustand vorhanden, ermöglicht der VW Golf GTE Sport auch eine Segelfunktion, bei der mit minimalem Reibungsverlust und ohne Energieaufwand die Karosserie ausrollen darf. Zudem gibt es die Optionen Battery Hold und Battery Charge, die vom Fahrer direkt ausgewählt werden können: Bei ersterem speist der TSI beispielsweise direkt den hinteren E-Antrieb, ohne den Akkuzustand zu ändern.

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Richtig sportlich ist der VW Golf GTE Sport aber erst unterwegs, wenn man ihn aus allen Ketten befreit: Der GTE-Mode ist das Sahnehäubchen, für das die Maschine eigentlich konzipiert wurde. Wer solch eine sportliche Optik an den Tag legt und mit 400 PS auf Kundenfang geht, sollte seine Versprechen auch spürbar vorführen können. Mit dem entsprechenden Schalter in der Dachkonsole, wechselt der Steuermann in den rasantesten aller Fahrmodi – der wiederum sämtliche Triebwerke in Alarmbereitschaft versetzt.

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Volle Kraft voraus: Mit dem GTE-Mode

An der Vorderachse schiebt der aufgeladene Vierzylinder des Polo WRC mächtig vorwärts, an der Heckpartie werkelt der dort platzierte E-Motor ebenso kraftvoll und unter Zuhilfenahme der Boostfunktion seines Vordermanns. Binnen 4,3 Sekunden lässt sich im GTE-Modus so der Kavalierstart besiegeln, in der Spitze soll der VW Golf GTE Sport sogar stolze 280 Km/h erreichen. Dem gegenüber steht sicherlich ein Verbrauch, der bei weitem nicht mehr der Grundidee des effizienten Hybridantriebs entspricht: Laut Hersteller soll der GTE nämlich – wohlgemerkt bei vorgeladener Batterie – nur gut zwei Liter je 100 Km benötigen.

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Beim Anblick solchen Gefährts mutiert der Durst an Erdölprodukten aber schnell zur Nebensache, vielmehr dürften die Herzen der Motorsportfans an dieser Stelle höher schlagen. So sehr man sich um die Möglichkeit eines sparsamen Betriebs auch bemüht hat, so sehr will man in Wolfsburg auch eine Brücke zwischen Alltag und Rennsport schlagen. Jedenfalls lassen Design und Haptik des VW Golf GTE Sport dies vermuten. Nicht nur sind die äußeren Züge an Bug und Heckpartie dermaßen futuristisch, auch im Interieur macht sich eine gesunde Portion Minimalistik breit.

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Das Lenkrad erinnert ähnlich wie die Armaturen entfernt an ein Formel 1-Cockpit, die tief eingelassenen Sportsitzschalen zeugen von einer ebenso tiefen Sitzposition des Fahrers. Über die großzügig dimensionierten Flügeltüren dürfte ein Einstieg problemlos gelingen, aus der Tiefe wieder empor zu steigen sieht da schon schwieriger aus. Aber vielleicht möchten die künftigen Liebhaber des VW Golf GTE Sport das ja auch gar nicht. Schließlich muss die Flunder aus Carbon ja beide Seiten in Harmonie bringen: Stressfreien Alltag und puristische Motorsportgene.

Fotos: VW

Redaktion

Redaktion von meinGOLF.de

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