VW Golf steht in einem Tunnel.

Fünf Todsünden auf den ersten 1.000 Kilometern

Die Deutschen lieben ihr Auto und greifen deshalb auch im Jahr 2018 immer noch oft zu neuen Vehikeln, statt sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt umzuschauen. Hier sind die Autos zwar wesentlich günstiger, aber haben unter Umständen schon einige Anzeichen von Verschleiß. Hinzu kommt, dass ein Neuwagen seinen besonderen Charme hat und als Statussymbol gilt. Trotzdem gibt es auf den ersten 1.000 Kilometern viel zu beachten.

Todsünde Nr. 1: Zu hohe Motordrehzahlen wählen

Jeder kennt das schöne Gefühl, seinen eigenen neuen Golf bei Volkswagen direkt abzuholen. Man kann es kaum erwarten, endlich einzusteigen und – Vollgas zu geben? Nein, das wäre eine denkbar schlechte Idee, denn auf den ersten 1.000 Kilometern gehört das zu den absoluten Todsünden, die man seinem nagelneuen Auto antun kann. Wird der noch neue Motor gleich mit hohen Drehzahlen über 3500 Umdrehungen überfordert, kann daraus bereits ein schwerwiegender Schaden entstehen. In diesem Fall kann der Wert des Fahrzeugs dennoch erhalten werden. Bei Online-Werkstätten wie caroobi können Autofahrer einen Austauschmotor kaufen, ohne sich um administrative Aufgaben kümmern zu müssen. Bekanntermaßen ist der Motor das teuerste Bauteil am Fahrzeug. Vorgaben, wie hoch man den neuen Motor maximal drehen sollte, lassen sich am besten beim Verkäufer erfragen. Pauschalwerte gibt es hierfür nicht, da die Fahrzeuge und auch die Motoren zu unterschiedlich sind.

Todsünde Nr. 2: Nur kurze Strecken fahren

Was soeben über den Motor des neuen VW Golf gesagt wurde, lässt sich noch weiter spezifizieren: Insbesondere ist es für keinen neuen Motor gut, wenn er im kalten Zustand zu Höchstleistungen gezwungen wird und nur kurze Strecken gefahren werden, auf denen er sich nicht richtig erwärmen kann. Ausschlaggebendes Kriterium zur Beurteilung ist in diesem Fall die Öltemperatur. Diese sollte zumindest bei 80 Grad liegen. Der Hintergrund ist, dass sich während der Warmlaufphase die einzelnen Bauteile des Motors unterschiedlich schnell erwärmen, was dann bei Überbeanspruchung zu erhöhtem Verschleiß führen kann. Zudem schmiert kaltes Öl schlechter. Deshalb sollte selbst nach der Einfahrzeit auf eine angemessene Motorerwärmung geachtet werden.

Todsünde Nr. 3: Zu schnell fahren

Neue Reifen auf einem Auto.
Auch die Geschwindigkeit sollte bei einem Neuwagen in den ersten Kilometern im Rahmen gehalten werden. Bildquelle: Mongkol_Chuewong – 794721748 / Shutterstock.com

Verbunden mit dem Kriterium, den Motor nicht zu hoch zu drehen, ist auch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Neue Fahrzeuge sollten auf den ersten 1.000 Kilometern nicht nahe an ihre individuelle Höchstgeschwindigkeit herangeführt werden. Das überlastet zum Beispiel die Stoßdämpfer, deren Federn sich erst noch setzen müssen, um auch unvorhergesehene größere Schläge perfekt abfedern zu können. Außerdem kommt hinzu, dass neue Reifen generell noch kein perfektes Gripniveau haben, wenn die vorhandene Silikonschicht noch nicht abgetragen wurde.

Todsünde Nr. 4: Bremsen überschätzen

Die Bremse eines Fahrzeugs besteht aus dem Bremssattel, den Kolben und schließlich aus den Belegen. Letztere sind der einzige Kontaktpunkt zu den Bremsscheiben, sodass hier eine möglichst hohe Reibung erzielt werden sollte, wenn maximale Bremswirkung erwünscht ist. Auch die Bremsen eines Neuwagens müssen eingefahren werden, denn die volle Bremskraft der Bremsanlage wird erst nach 200 Kilometern erreicht. Aus diesem Grund muss zu Beginn ein stärkerer Pedaldruck ausgeübt werden, so kann die geringe Bremswirkung ausgeglichen werden. Weiterhin kommt dazu, dass die Bremsscheiben bei einem Neuwagen an der Oberfläche noch aushärten. Werden die Bremsscheiben durch Vollbremsungen zu früh belastet, kann es durch die entstehende Hitze zu Beschädigungen kommen.

Todsünde Nr. 5: Innenraum zu wenig auslüften

Die letzte Todsünde mag für viele im ersten Moment übertrieben klingen oder sogar auf Ablehnung stoßen, aber es kann gefährlich sein, den Innenraum zu wenig zu lüften. Viele mögen den typischen Neuwagengeruch und stören sich nicht daran. Allerdings können die Dämpfe, die für den Geruch verantwortlich sind, gefährlich werden. Denn Dämpfe aus Kunststoffe und Textilien aus chemischen Fasern können den Fahrer so benebeln, dass das Reaktionsvermögen eingeschränkt wird. Den Innenraum lüften kann dann am besten helfen und zwar regelmäßig nach jeder Fahrt. Im Sommer fällt dies besonders mit ein wenig heruntergelassenen Scheiben leicht, verfügt man über eine Garage, gelingt dies jedoch auch problemlos im Winter mit geöffneten Türen.

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