Beiträge von Hajojunge

    Hallo, Freunde,
    ein Golffreund (er hat kein Internet) hatte vor ein paar Tagen ein wahrhaft unheimliches Erlebnis: Nach einer längeren Tour stieg er ein, startete und wollte wegfahren. Das Fahrzeug stand jedoch wie festgenagelt oder einbetoniert, bewegte sich trotz heftiger Anfahrversuche im 1. Gang bzw. Rückwärtsgang keinen Millimeter. Es war ganz klar nicht die Handbremse, denn dann würde sich das Auto beim Versuch anzufahren, aufbäumen oder gar losschliddern. Es stand aber völlig frei, es gab keine Hindernisse. Nach mehreren Startversuchen konnte er dann wegfahren, als wenn nichts gewesen wäre. Eine Warnleuchte ging nicht an. Das Wetter war warm und trocken, die Bremsscheiben nach fast 300 km blankgefahren. Bremsscheiben und Beläge sind einwandfreiem Zustand. Der ganze Ablauf deutet darauf hin, daß auch die Vorderräder total blockiert sein mußten.
    Wohlgemerkt, mein Golffreund hat sehr viel Erfahrung mit Autos, hat schon viele, sehr anspruchsvolle Reparaturen selbst durchgeführt. Er hat sozusagen Benzin im Blut, auch wenn er einen Diesel fährt. Aber hier ist u.U. die Elektronik im Spiel. Kann es an der Steuerung der Unterdruckpumpe bzw. des Bremskraftverstärkers oder am ABS/ESP liegen? Mein Freund wird wohl oder übel zu einer VW-Werkstatt müssen, um die er immer einen weiten Bogen gemacht, weil die Qualität der Arbeit seinen Ansprüchen oft nicht genügt hat. Viel Hoffnung hat er nicht. Doch vielleicht steht was im Fehlerspeicher. Aber bei solch einem Fehler ist man doch ziemlich ratlos. Was ist, wenn der Wagen während der Fahrt unvermittelt eine Vollbremsung macht? Der Kumpel hat nun beim Fahren ein dummes Gefühl, das Vertrauen ist verloren gegangen.
    Golf V TDI 77 kW, BJ. 07
    Ich werde über den Fortgang der Geschichte berichten.

    Der vordere Abgasstrang besteht beim Motor AZD 1,6l, 77 kW, aus einem Stück. Anschlußrohr am Abgassammler, Flexrohr und Kat sind verschweißt.
    Das Flexrohr ist gerissen, Donnergetöse. Ich zu VW Berlin, Bergstr. Der überaus freundliche Kundenberater nahm mein Auto gleich auf die Bühne. Befund: Gesamte vordere Abgasanlage einschl. Kat muß erneuert werden. Kostenpunkt: 1000 €, wenn die Lambdasonde beim ummontieren kaputt geht, werden weitere 200 € fällig. Und das nach 73600 km und völlig intaktem Kat (erst kürzlich beim TÜV gewesen). Also ich zähneknirschend einen Termin für nächsten Dienstag bekommen. Zu Hause angekommen, bekam ich den Anruf vom Kundenbesrater: Die Anlage kostet jetzt 1150 €, weil sie nun in zwei Teilen verbaut wird. Da könnte ich immerhin später auch einzeln tauschen. Da habe ich den Termin abgesagt und bei ATU auf der Webseite nachgeschaut. Und siehe da, der Hinweis: "Im Reparaturfall des Vorderrohres kann Y60949 (Flexrohr) als Ausweichvariante verwendet werden". Ich also zu ATU Berlin, Bismarckstr., 1 Stunde gewartet und 177,87 bezahlt. VW sieht sich nicht in der Lage, solch eine kundenfreundliche und kostengünstige Lösung anzubieten. Welche Arroganz gegenüber den Kunden.
    Es ist unfassbar, was VW für Kostenfallen bei einem vermeintlich unterhaltungsgünstigen Allerweltsauto bereithält. Die sparen bei Konstruktion und Montage, und der Kunde darf später dafür blechen. So ist nun auch noch bald der Zahnriemen fällig. Folgekosten, die man beim Neukauf nicht ahnt. Meine nächste Golfklasse hat auf alle Fälle eine Steuerkette. Auch andere Hersteller haben schöne Töchter.

    Das Öl ist Veedol 0-W30 Syntron Longlife II, 50601, vor ca. 2000 km selbst gewechselt (incl. Filter), Ölstand 100 % (im geriffelten Bereich), Kühlwasser ist auch ok.
    Interessant ist, daß der erhöhte Leerlauf (1500 U/min) bereits vor einigen Wochen nach strammer Landstraßenfahrt bei einem Ampelstop aufgetreten ist, ohne daß jedoch zuvor eine Warnung erfolgte. Nach einigen Sekunden waren es dann wieder 600 U/min.
    Da werde ich wohl mal zu VAG fahren.
    Danke für das beigefügte Schema!
    Gruß
    Hajo

    Bin neulich auf der A24 so mit 180 km/h mitgeschwommen. Dann kam die Baustelle. Also auf 80 runter, und da kam auch schon die Öldruck-(oder Ölstands-)Warnung, Motor abstellen. Ob rot oder gelb kann ich nicht mehr sagen. Die Baustelle war einspurig, aber die Nebenspur ohne Gegenverkehr gottlob fertig, ich also mit abgeschaltetem Motor und harter Lenkung einen Haken zwischen den Baken hindurch gemacht und tief durchgeatmet, denn hinter mir war ein LKW. Nach ein paar Minuten Neustart. Der Motor lief rund, aber zunächst mit 1500 U/min, so als ob die Motorsteuerung erstmal schauen wollte, ob der Druck stimmt, und der wird ja erst ab dieser Drehzahl kontrolliert. Dann ging sie auf 600 U/min runter. Die Warnung kam nicht wieder. Der Motor lief rund, so daß ich mich unerschrocken in den Verkehr einfädelte. An der nächsten Tanke Ölstandskontrolle, alles im grünen Bereich. Im Leerlauf sauber schnurrend, ohne Nebengeräusche. Dann bin ich mit max. 140 km/h ohne Probleme ca. 150 km bis Berlin gefahren. Wo sitzt eigentlich beim AZD der Öldruckgeber?

    danke für die Rückmeldung. Bei mir haben sie beim ersten Mal 79 € aufgerufen. Das nächste Mal, wenn es nicht so pressiert, bist Du schlauer und machst den Wechsel selbst. Es ist aberwitzig, was VAG für eine solch simple Austauschaktion aufruft. So verdienen sie auch noch an dem Tinnef, den sie vor 7..8 Jahren verbaut haben. ATU weiß das und verkauft das Teil wesentlich billiger.
    Ich wünsche Dir ein schönes Fest und auch für 2009 allzeit Gute Fahrt!

    Luftfiltergehäuse nach oben abziehen (vorher Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch und Batteriekabel entfernen), und schon hast Du die Köpfe der Zündspulen vor sich. Die Zuleitungen sind mit Clipsen in Kunststoffkanälen befestigt, diese lösen, damit der Spielraum beim Abziehen der Spule reicht. Vorsichtig von zwei Seiten die Zündspule heraushebeln (ich habe Plastikreifenheber vom Fahrrad benutzt) und die Steckverbindung lösen (Rastung mit kleinem Schraubenzieher lösen). Kann zu Anfang schwer gehen, weil die Dichtungen der Spule an der Zündkerze kleben können.
    Vor dem Einbau die Gummidichtungen leicht mit Silkonöl einsprühen. Und wenn Du schon dabei bist, schmeiß die anderen Spulen auch gleich raus. Bei mir sind 3 Stück innerhalb weniger Wochen kurz vor 60 000 km verreckt. ATU hat das Original-VW-Teil (ist aber oft wegen großer Nachfrage ausverkauft), so um die 30 €, beim Freundlichen wie immer etwas teurer.

    Meist ist das Gelenk auf der Fahrerseite betroffen. Dort sammelt sich, besonders im Herbst, viel Dreck auf dem Windabweiser an, und das Wasser staut sich. Bei meinem war es ein Wunder, daß der Motor überhaupt noch durchzog, von Hand war keine Bewegung möglich. Auf der Werkbank habe ich dann mit viel Rostlöser und Hin- und Herbewegen die Wischerachse herausgepfriemelt. Sie war im mittleren Teil pockennarbig vom Rost. Nach Abschleifen und Polieren habe ich die Gleitflächen mit MoS2-Paste massiert und das Gelenk dann mit Molykotefett montiert. Ein zusätzlich auf die Achse gesteckter Gummiring soll Wasser fernhalten. Bis jetzt hat sich das bewährt. Das zweite Gelenk war voll in Ordnung, aber ich habe es bei der Gelegenheit auch überholt.
    Das eigentliche Drama war der Ausbau des Wind/Wasserabweisers. Der saß bei mir so aasig fest, daß ich es fast aufgegeben hätte. Hebeln darf man unter keinen Umständen, weil sonst die Scheibe springen kann. Ich habe dann von unten (vom Pollenfilter aus) den beifahrerseitigen Bereich der Abweiserbefestigung mit Silikonspray gangbar gemacht. Der Abweiser ist mit einer Leiste, die auf voller Länge eine widerhakenartige Nase besitzt, direkt unterhalb der Scheibe in einem Kunststoffprofil eingerastet, welches unter der Scheibe eingeklebt ist.
    Bei einigen Serien ist der Abweiser kaum abzubekommen, viele haben sich dabei schon die Scheibe ruiniert. Andere wiederum berichten, der Ausbau wäre völlig problemlos gewesen.
    Vor der Montage habe ich am beifahrerseitigen Ende ein wenig von der Nase weggefeilt. So kann man den Abweiser beim nächsten Mal gut abheben, und wenn erstmal ein Teil abgezogen ist, läßt sich der Rest leicht entfernen.

    Ist ja alles interessant, was Ihr Euch an Konfigurationen so zusammengestellt habt. Ich habe auch schon fleißig konfiguriert, habe allerdings kalte Füße bekommen. Der Einstiegspreis von 16500 € ist doch reine Augenwischerei. Mit 2-Liter-Diesel und DSG landet man schon bei 22000 €. Bis das Auto halbwegs vernünftig ausgestattet ist, liegt man bei 27000 €. Das waren mal 54000 DM! Mein Golf II GL hat 1986 22000 DM gekostet. Mit Metalliclack. Klar, die neuen Gölfe sind Welten besser, aber die Preise sind doch sehr abgehoben. Muß z.B. Metallic heutzutage noch so teuer sein? Dem Lackierroboter ist es doch egal, was er da verspritzt.
    Angesichts der Wirtschaftsmisere ist VW schon recht mutig, solche Preise aufzurufen. Da hilft es nur, beim Kauf hart zu verhandeln. Es wäre gut, mal über die erzielten Prozente von Euch zu hören.

    Wenn kein Diagnosegerät zur Verfügung steht: Kabel aus den Führungen nehmen, Zündspulen abziehen (mit 2 Plastik-Fahrradreifenhebern vorsichtig abhebeln, bitte nicht mit Schraubenziehern), Kerzen rausschrauben. Ein langer, schlanker Steckschlüssel SW 17 mm aus Blech ist erforderlich, normale Kerzenschlüssel gehen nicht. Die Kerze mit dem feuchten Gesicht hat die kaputte Zündspule über sich, die übrigen sind trocken. Ich habe bereits weitreichende Erfahrungen. Letztes Jahr gingen 3 Stabzündspulen innerhalb von 1000 km kurz vor 60 000 kaputt. Die ersten zwei habe ich noch teuer bei VW wechseln lassen, als kurz darauf die dritte starb, habe ich bei ATU gleich drei gekauft und selbst gewechselt. Online kosteten sie nur 25 €. Die dritte habe ich als Ersatzteil an Bord, denn ich habe jegliches Vertrauen verloren.
    Übrigens schaltet die Einspritzanlage die Kraftstoffzufuhr für den betroffenen Zylinder ab, der Kat ist nicht gefährdet. Natürlich ist die unrunde mechanische Belastung beim Lauf auf 3 Töpfen nicht gut für den Motor.
    Eine Schande sondergleichen, wie VW mit diesem Thema umgegangen ist. Etliche 100 000 Motoren aller Größen mit Stabzündspule waren oder sind betroffen. Keine Rückrufaktion, kein vorsorglicher Austausch bei der Inspektion - VW schaute seelenruhig zu, wie ein Fahrzeug nach dem anderen aufs Gehöft humpelte. Immerhin haben sie die Kulanz auf 5 Jahre ausgedehnt, aber stets nur für die betroffene Zündspule. Mein 1,6er (EZ 04/2001), gekauft 2002 bei einem WA, hatte übrigens schon getauschte Spulen (Fertigungsdatum 07/2001). Wie man sieht, war das Problem früh bekannt und die erste Umtauschaktion (wohl nur für WA) ein Schuß in den Ofen, im Herbst 2007 starben die Spulen wie die Fliegen.

    Hallo, ich habe gerade die Bremsbeläge bei meinem 1,6 er Bj. 4/2001 ausgewechselt. Da gibt es zwei Ausführungen der Bremssättel (VW und ATE). Ich habe den VW-FS III und den Ausstattungsbuchstaben lt. Serviceheft 1LQ. Selbst da gibt es noch die Beläge mit und ohne Verschleißwarnkontakt. Vorher prüfen, den Verschleißkontakt gibt es nur auf der Fahrerseite!
    Ich würde mich KEINESWEGS darauf verlassen, daß der 1,4 er dieselben Beläge hat! Sie könnten durchaus kleiner ausfallen, auch bei gleich großer Bremsscheibe. So ist die beim 1,6 er innenbelüftet und daher wahrscheinlich dicker.
    Ich habe mir die Teile für 45 € von ATU schicken lassen. Sie lieferten Pagid. Der Austausch war sehr einfach, die kolbenseitigen Beläge sind beschriftet. Zu meiner Überraschung waren die Führungsbolzen der Sättel nicht mit Innenvielkantmausezähnchen versehen, wie seinerzeit beim Golf II, sondern mit gewöhnlichem Innensechskant 7 mm.
    Ich bin mit der Bremswirkung sehr zufrieden.

    Der Fehlerspeicher sagte definitiv "Bremslichtschalter".
    Der Wagen ist bewegt worden, und die Batterie war zwischenzeitlich auch abgeklemmt, wie bei Lackierungen üblich. Kann das Fahren mit ausbebautem Rücklicht diese Fehlermeldung erzeugen?

    Hallo, ich habe heute meinen Golf nach dem Lackieren des rechten hinteren Seitenteils abholen wollen. Da kam die ESP-Leuchte und ging nicht mehr aus. Vorher hatte ich das noch nie. Ich war noch nicht vom Hof gefahren und reklamierte gleich. Ausgerechnet in diesem Augenblick soll der Bremslichtschalter eine Macke bekommen haben (lt. Fehlerspeicher). So sprach jedenfalls der Freundliche. Das kann doch nicht wahr sein! Die haben den Fehler gelöscht und nun ist scheinbar Ruhe. Vielleicht haben sie auch noch heimlich einen wackeligen Stecker befestigt, ich stand ja nicht dabei. Das Bremslicht ist ok. Falls der Fehler nochmals aufträte, sollte ich den Bremslichtschalter wechseln.
    Zum Lackieren hatten die doch das Rücklicht ausgebaut und die Batterie abgeklemmt. Was kann da passiert sein?

    Neulich wurde im Fernsehen berichtet, dass einige Millionen Benziner von der aggressiven Bio-Ethanol-Zumischung und evtl. schnellem Exitus betroffen sein werden.
    Wahrscheinlich auch alle Golf IV.
    Daraus ergibt sich das Problem der Produkthaftung. Wenn mein Motor für Super Plus nach DIN "4711" ausgelegt und zugelassen ist, und an der Zapfsäule die DIN-Nr. unverändert dranstehen sollte, dann ist neben der total blödsinnigen Politik der Hersteller des Kraftstoffes haftbar.
    Den Rechtsstreit bei einem Motorschaden durchzustehen, schafft wohl kein Privatmann. Hier sind der ADAC und die anderen Autoclubs gefordert, sich mal nicht als Papiertiger zu zeigen.
    Auch in diesem Forum sollte eine ständige Rubrik zu diesem Thema eingerichtet werden. Es kommt ein Problem auf uns zu, dessen Tragweite noch gar nicht erkannt wurde!