Das Problem mit den Luftführungen ist meistens, das diese aufgrund von Gewichtsreduzierung, begrenztem Platz im Motorraum und zur Lärmdämmung entsprechend dünn und verwinkelt sind. Ebenso darf natürlich möglichst wenig Feuchtigkeit und Staub angesaugt werden. Es wird zwar versucht das durch Strömungsoptimierung auszugleichen, allerdings vergrößert das nicht den Querschnitt und somit entsteht bei getunten Motoren und im höheren Drehzahlbereich ein stärkerer Unterdruck im Ansaugtrakt.
Dieser Unterdruck muss durch den Turbolader im Endeffekt ausgeglichen werden, was diesen höher drehen lässt und so dessen Verschleiss fördert. Sollte es der Lader nicht mehr schaffen den benötigten Ladedruck aufzubauen dann wirkt sich das als Leistungsverlust aus. Tritt häufig bei hohen Aussentemperaturen in Verbindung mit hohen Drehzahlen auf.
Abhilfe würde hier eine verbesserte Luftführung schaffen. Problematisch ist allerdings zum einen der Luftmassenmesser, dieser sollte im direkten Luftstrom liegen und durch umbauten lässt sich kaum vorhersagen wo und wie die Luft durch den Ansaugweg strömt. Zum anderen muss natürlich verhindert werden das Wasser und Dreck in den Ansaugweg kommt. Da hat VW relativ viel Aufwand betrieben wenn man sich die Luftführung mal genauer anschaut. Durch einfaches verbinden des Luftfilterkastens mit dem Gitter am Grill bekommt man zwar eine direkte Kaltluftzufuhr mit Ram-Air Eigenschaften - also ein durch den Fahrtwind bedingter Überdruck im Luftsystem - was theoretisch den Lader weiter entlasten sollte. Problematisch dabei ist allerdings das mit dem direkten Fahrtwind auch immer Staub, Dreck, Feuchtigkeit in den Filter gelangen, und da ein Filter nie zu 100% dicht ist wird das früher oder später den Motor, den Lader und den Luftmassenmesser beschädigen, da die Partikel wie ein Sandstrahler wirken.
Der dritte Punkt der einem dabei Steine in den Weg legt ist natürlich der Tüv selbst. Arbeiten am Lufteinlass haben meistens ein deutlich erhöhtes Ansauggeräusch zur Folge und das mag der Tüv gar nicht gern. Im Gegensatz zu offenen Luftfiltern (welchen schon teilweise schwierig einzutragen sind) bedingen Bastellösungen aufgrund eines fehlenden Gutachtens generell eine Einzelabnahme mit Lärmmessung und das ist dann schon nicht mehr ganz so günstig.
Offene Luftfilter haben meistens den schlechten Nebeneffekt dass sie Warmluft vom Motor ansaugen und daher im normalen Betrieb eher eine Leistungsminderung als eine Leistungssteigerung zur Folge haben. Lediglich bei hohen Drehzahlen und Geschwindigkeiten mag sich das ändern, da dort der Motor von der Mehrluft profitiert und die warme Luft durch den Fahrtwind verdrängt wird.
Airboxen sind im Vergleich zu offenen Filtern besser gegen die Motorwärme abgeschirmt und sollen daher das Ansaugen warmer Luft vermeiden. Allerdings gibt es auch hier einen Haken, da bei diesen wieder das Problem mit angesaugtem Wasser und Schmutz besteht und diese oft schlecht an den Motorraum angepasst sind und somit zwar meist in der nähe der Lufteinlässe liegen, aber vom Fahrtwind doch nur teilweise profitieren.
Am besten wäre daher ein System das ähnlich wie der Serienansaugweg aufgebaut ist, jedoch aus Wärmedämmenden Materialien (z.b. Carbon) besteht und ca. 30% mehr effektiven Querschnitt als das Serienteil bietet.
Nur scheint es so etwas leider nicht zu geben