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Golf TDI Clean Diesel sorgt für Furore in den Staaten

Woran misst sich ein attraktives Fahrzeug in erster Linie? Da gehen die Meinungen teils weit auseinander. Wer einen großräumigen Firmenwagen sein Eigen nennt, wird die Pluspunkte bei den bequemen Sitzen und einem spritzigen Fahrerlebnis setzen. Jemand der pragmatischer veranlagt und ökologischer angehaucht reist, reibt sich nicht selten an Verbrauchs- und Emissionswerten. Um letztere Perspektive mit einem Golf TDI Clean Diesel zu thematisieren, machte Volkswagen nun mit einem neuen Weltrekord auf sich aufmerksam. Doch mit welchem Ziel?

Golf TDI Clean Diesel knackt Weltrekord in den USA

Medial lässt sich ein verdächtig niedriger Verbrauch aber nur wirklich gut verpacken, wenn das Experiment authentisch durchgeführt und begleitet wird. Innerhalb von 16 Tagen legte der besagte Golf TDI Clean Diesel den erhofften Beweis ab, seinen Verbrauch auf einen rekordverdächtigen Wert von 2,9 Litern je 100 Kilometer (entsprechen 81 mpg) drücken zu können. Dazu wurde ein Fahrerteam bestellt, bestehend aus einem Journalisten und Blogger namens Wayne Gerdes sowie dem VW-Ingenieur Bob Winger, welches mit dem Turbodiesel-Gefährt eine grandiose Reise durch die insgesamt 48 zusammenhängenden Staaten der USA machen sollte.

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Einmal quer durch die USA: Der Golf TDI Clean Diesel bereiste insgesamt 48 der 50 US-Staaten.Geographisch bedingt lies man Alaska und Hawaii außen vor, legte sich die Route aber gerade so zurecht, dass jeder Staat zumindest im Grenzbereich tangiert wurde. Begonnen am Hauptsitz von Volkswagen Amerika in Herndon (Virginia) nahe der Ostküste, begann für das Fahrerteam und den Golf TDI Clean Diesel eine kontinentaler Trip von insgesamt 13.250 Kilometern (entsprechen 8.233 Meilen). Interessanterweise war es hauptsächlich Wayne Gerdes, der Journalist, der durch seine Erfahrung als Langstrecken-Experte den bisherigen Verbrauchsrekord als Fahrer bezwingen konnte. Amtierend war bis dato nämlich ein VW Passat TDI, der sich 2013 mit einem Wert von 78 mpg (3 Liter je 100 Km) vorerst an die Spitze brachte.

Effizienzvorteil auch beim großen 2.0 TDI

Solch ein strammer Verbrauch wäre hierzulande (d. h. in Deutschland und Europa) vielleicht gar nicht möglich gewesen, denkt man einfach nur mal an hiesige Straßen- und Verkehrsverhältnisse. Umso schöner, wenn man sich abseits der von Metropolen geprägten Küstenregionen fortbewegt und einfach nur Meilen auf den abgelegenen Highways abspulen kann. Je ländlicher, desto flüssiger müsste es laufen. Ganz getreu dem zum Event passenden Motto „Less Stop, More Go!“, was schönerweise auch seinen Weg als Schriftzug auf die Karosserie des Golf TDI Clean Diesel fand.

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Ein stolzes VW-Team und der Golf TDI Clean Diesel nach seiner Rückkehr.

Und um jegliche Form der Mogelei von vornherein auszuschließen, durfte auch die Institution GUINNESS WORLD RECORDS ein Auge auf das Geschehen halten. Ungern wollte man einen zusätzlichen Fahrer an Bord nehmen, schließlich hätte sich das nicht gerade positiv auf den Verbrauch ausgewirkt. Dafür gab es ein Linear Logic ScanGauge II, um die Verbrauchsmenge so präzise wie möglich bestimmen zu können, sowie ein Garmin nüvi GPS für die exakte zurückgelegte Distanz. Entgegen mancher Erwartung, trug der besagte Golf TDI Clean Diesel jedoch das 2.0 TDI-Aggregat mit 150 PS unter der Haube, obgleich der 1.6 TDI mit 90 PS (zumindest nach ECE-Standard) einen leicht geringeren Durst haben sollte.

Kein Schnickschnack für den Golf TDI Clean Diesel

Etwas weniger Motorgewicht schien den Effizienzvorteil des 6-Gang-Schaltgetriebes wohl nicht aufzuwiegen, denn die größere Übersetzung für permanente Langstrecke bliebe einem Golf TDI Clean Diesel mit Einsteigerdiesel leider erspart (da dieser nur eine 5-Gang-Schaltung im Angebot hat). Der Liebe zum Sparfimmel tat das so oder so keinen Abriss: Mit möglichst wenig Schnickschnack an Bord (kein Xenonlicht, kein großes Navi, kein Allrad, dafür Leichtmetallräder) schaffte das Team den sagenhaften Verbrauch von 2,9 Litern und sicherte sich die Auszeichnung von GUINNESS WORLD RECORDS für das sparsamste Nicht-Hybridfahrzeug.

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Wohlgemerkt: Die Herstellerangabe attestiert dem 2.0 TDI in den USA einen Normverbrauch von 5,2 Litern, welcher dank der bisweilen weltweit strengsten Abgasnorm LEV3 / TIER 3 ein Stück weit über der EU-Normangabe liegt. Doch ganz ohne die Zutaten von Shell und Goodyear, die als Sponsor am Event ihren Anteil hatten, wäre der Rekord womöglich doch knapp gescheitert. Während der 16-tägigen Reise wurde strikt auf Ultra Low Sulphur Diesel gesetzt, zudem rollte der Golf TDI Clean Diesel auf Goodyear Assurance Fuel Max-Reifen mit spezieller reibungsarmer Gummimischung für verschiedene Witterungsbedingungen. Letzteres war nicht ganz unwichtig für den Roadtrip quer durch die USA, zumal sich von Staat zu Staat durchaus die klimatischen Bedingungen ändern können.

Auch wenn bisweilen keine flächendeckende Liebe für die europäischen Selbstzünder in den USA aufkommt, unternimmt Volkswagen mit diesem Experiment aber einen weiteren Versuch, den TDI-Bekanntheitsgrad zu steigern. Es geht dabei weniger um die geringeren Kraftstoffkosten, die hierzulande durch starke Preisunterschiede forciert werden, sondern mehr um den Langstreckenkomfort und die Reichweite eines Golf TDI Clean Diesel. Anders als in einem dicht besiedelten Land wie der Bundesrepublik, herrscht in den mittleren Zonen Nordamerikas nämlich reichlich gähnende Leere. Und die ist bekanntermaßen nicht allzu rege mit Tankstellen versehen…

Fotos: VW

Redaktion

Redaktion von meinGOLF.de

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