TÜV Termin im Kalender - Wie lange darf man den TÜV Termin überziehen© depositphotos.com, stadtratte

Wie lange darf man den TÜV überziehen?

Alle Fahrzeuge müssen regelmäßig den TÜV durchlaufen. Das ist eine Maßnahme, die wohl oder übel durchgeführt werden muss. Bei der Hauptuntersuchung wird schließlich das Fahrzeug von TÜV Prüfern komplett durchleuchtet. Somit kann der Fahrzeughalter sicher im Straßenverkehr teilnehmen. Ein Schutz, von dem auch andere Verkehrsteilnehmer profitieren. Doch wie lange ist es möglich, den TÜV zu überziehen?

Wann steht der nächste TÜV an?

Der Termin für das jeweilige Fahrzeug ist auf der Prüfplakette enthalten. Diese ist auf dem hinteren Kfz-Kennzeichen aufgebracht und zeigt genau den Monat im Jahr auf, der für die Hauptuntersuchung vorgesehen ist. Die TÜV Plakette lässt sich sehr einfach lesen. In der Mitte ist das Jahr angegeben, während die Monate im Uhrzeigersinn um das Jahr angeordnet sind. Die Zahl, die oben anstelle der 12 steht, zeigt den Monat an, in dem die HU fällig ist.

Es gibt viele Fahrzeugbesitzer, die jedoch den Termin zur Hauptuntersuchung nicht wahrnehmen, weil sie ihn schlichtweg vergessen. Dabei ist es durchaus möglich, den TÜV Termin einen Monat zu überziehen. Wird dieser Zeitraum jedoch großzügig überschritten und fällt dies im Rahmen einer polizeilichen Kontrolle auf, kann ein Verwarnungsgeld fällig werden. Es ist daher sinnvoll, den TÜV nicht zu überziehen.

Welche Strafen sind bei Überziehung vom TÜV fällig?

Die Höhe der Strafe ist gestaffelt. Dabei ist zwischen Fahrzeugen, die einer Sicherheitsprüfung unterliegen und normalen Fahrzeugen zu unterscheiden. Fahrzeughalter, die ein Fahrzeug im Straßenverkehr führen, dessen TÜV schon drei Monate abgelaufen ist, müssen mit einer Strafe in Höhe von 15 Euro rechnen, wenn das Fahrzeug keiner Sicherheitsprüfung unterliegt. Die Kosten steigen an, je länger der HU Termin hinausgezögert wird. Nach weiteren 8 Monaten ist jedoch nicht nur ein Verwarnungsgeld fällig, sondern auch ein Punkt in Flensburg.

Hinweis: Strafzahlungen bei Polizeikontrollen sind nicht die einzigen Kosten, die bei TÜV Überziehung anfallen. Auch bei der TÜV-Prüfung können Zusatzkosten zu den eigentlichen TÜV-Gebühren anfallen. Wer länger als zwei Monate die HU überzieht, muss eine Zusatzprüfung des Fahrzeuges in Kauf nehmen. Diese kann bis zu 20 Prozent Mehrkosten verursachen.

Mit welchem Verwarnungsgeld ist wann zu rechnen?

Die Strafen, die bei Polizeikontrollen anfallen, sind nicht willkürlich, sondern gesetzlich fest geregelt. Die Staffelung ist dazu in § 29 der Straßenverkehrszulassungsordnung festgesetzt.

ÜberziehungStrafgeld
1 MonatKein Verwarnungsgeld
2 MonateKein Verwarnungsgeld, sollte ein Anhänger mitgeführt werden, der einer Sicherheitsprüfung unterliegt, fallen 15 Euro an
3 bis 4 Monate15 Euro
6 bis 8 Monate25 Euro
Mehr als 8 Monate60 Euro plus 1 Punkt in Flensburg

Zusätzlich gibt es gesonderte Strafzahlungen für Fahrzeuge, die eine Sicherheitsprüfung durchlaufen müssen. In diesem Rahmen sind andere Fristen und Bußgelder im Gesetz vorgesehen.

ÜberziehungStrafgeld
2 Monate15 Euro
2 bis 4 Monate25 Euro
4 bis 8 Monate60 Euro und ein Punkt in Flensburg
Ab 8 Monate75 Euro und ein Punkt in Flensburg

Wer Schwierigkeiten hat, die Plakette zu lesen, kann auch einen Blick in der Zulassungsbescheinigung werfen. Hier ist unter der persönlichen Anschrift ein Feld für die HU vorgesehen.

Was kann ich tun, wenn das Fahrzeug nicht durch den TÜV kommt?

Sind Mängel am Fahrzeug festgestellt worden, erhält der Fahrzeughalter keine neue TÜV Plakette. Erst nach Durchführung der Reparaturen ist es sinnvoll, die HU Nachprüfung in Anspruch zu nehmen. Diese ist innerhalb eines Monats möglich. Für die Nachuntersuchung sind weitere Gebühren in Höhe von 12 bis 30 Euro fällig. Wer diesen Termin verstreichen lässt, muss eine HU Zweituntersuchung durchlaufen, die mit weiteren 40 Euro zu Buche schlägt.

TÜV Termin als wichtiger Indikator beim Verkauf

Die regelmäßige TÜV Untersuchung alle zwei Jahre ist nicht nur wichtig, um die Sicherheit aller Fahrgäste ordnungsgemäß zu gewährleisten und die im Fahrzeug verbaute Technik regelmäßig auf Defekte zu überprüfen. Auch beim Fahrzeugverkauf spielt der TÜV eine wichtige Rolle. Hat ein Fahrzeug noch eine aktuelle TÜV Plakette, kann beim Kauf bedeutend an der Preisschraube gedreht werden – denn noch gültige Plakette impliziert wenig Verschleiß und damit keine hohen Wartungskosten im Nachhinein.

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