Geballte Franzosen-Power als Konkurrenz für den Platzhirsch Golf GTI

Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum des Ur-GTi 205, der mit bis zu 130 PS bereits damals für beeindruckende Fahrleistungen sorgte, hat Peugeot die neueste Version des kompakten Sportlers namens 308 GTi auf der diesjährigen IAA in Frankfurt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. So ganz nebenbei ist er der stärkste, straßenzugelassene Peugeot aller Zeiten und somit eine ernstzunehmende Kampfansage in Richtung Wolfsburg.

Ähnlich dem Vorbild Golf GTI will der Peugeot 308 GTi vorrangig ein komfortables Alltagsauto sein, das bei Bedarf auch die sportlichen Ambitionen des Fahrers ohne Probleme befriedigen kann. Äußerlich gibt er sich trotz Tieferlegung, vergrößerter Lufteinlässe und Doppelauspuff dezent bescheiden und verzichtet bewusst auf protzigen Schnick-Schnack, der jedem unmissverständlich klarmacht: Hier komme ich, mach mir Platz! Die wahre Potenzspritze wartet unter der Motorhaube auf den ambitionierten Fahrer. Hier wurde die interne Sportabteilung bemüht und dem Hothatch kein geringerer als der 1,6-Liter-Motor im aus dem Konzernbruder RCZ R eingepflanzt.

Dabei kommt der Golf GTI mit 230 PS in der aktuellen „Performance“-Ausführung auf dem Papier deutlich das Nachsehen, wobei der 308 GTi in Sachen maximales Drehmoment gegenüber dem Wolfsburger Federn lassen muss, hier stehen 330 gegen 350 Newtonmeter an. Der Grundpreis des Franzosen liegt über 4000 Euro höher als beim Sportler von Volkswagen. Dafür hat die Serienausstattung einiges zu bieten. Neben Full-LED-Scheinwerfern sind eine 2-Zonen-Klimaautomatik, 19 Zoll große Aluräder, ein Notbremsassistent, Navigation mit Touchscreen und Sportschalensitze aus einer Kunstleder-Alcantara-Kombination ab Werk vorhanden. Solch exklusive Extras lassen sich andere Hersteller teuer bezahlen.

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Am Stand auf der IAA 2015 in Frankfurt gab es das aktuelle Topmodell des Peugeot 308, den GTi 270 zu bestaunen.

Beachtliche Performance aus dem hauseigenen Sportregal

Ebenfalls aus dem RCZ R stammt das Torsen-Sperrdifferential an der Vorderachse, das durchdrehende Räder vehement verhindert und so das ESP weitestgehend entlastet. Für einen Fronttriebler mit derart viel Leistung ist dies sicherlich von Vorteil, zum Beispiel bei engen Kurvenfahrten. Ein Allradmodell wird vorerst nicht angeboten. Weiterhin vergeblich sucht man ein Automatik-Getriebe im 308 GTi vergeblich, selbst gegen Aufpreis ist kein Doppelkupplungsgetriebe, wie es VW anbietet, erhältlich. Der Kompaktsportler verlangt also nach echter Handarbeit! Die tiefe Platzierung des griffigen Lederlenkrads ermöglicht einen guten Blick auf das Kombiinstrument, das zusammen mit dem Touchscreen in der Mittelkonsole eine einfache und sichere Bedienung des innovativen Peugeot i-Cockpits.

Wer sich traut und die Sporttaste per zaghaftem Druck betätigt, wird mit spürbarer Performance belohnt. Der 308 GTi hängt dann noch direkter am Gas, das Fahrwerk wird auf Dynamik getrimmt, Tachometer sowie Drehzahlmesser wechseln ihre Farbe von weiß in die Alarmfarbe Rot und das Display dazwischen zeigt aktuelle Informationen zur momentan abgerufenen Leistung an, es ist also Vorsicht geboten! Für die passende klangliche Untermalung sorgt ein computergenerierter Motorsound, der über Lautsprecher im Innenraum dem Fahrer entgegen dröhnt, VW lässt grüßen!

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Das Heck des 308 GTi wird durch den Diffusor dominiert, der die beiden Endrohre der Abgasanlage beherbergt.

Alleinstellungsmerkmal des 308 GTi ist die optional erhältliche zweifarbige Lackierung namens „Coupe Franche“, die mit den Farben Ultimate Rot Perleffekt vorn und Metallic Perla Nera Schwarz hinten samt schwarzer Umrandung an den Seitenfenstern aufwartet. Dieser Look ist allemal sehenswert und definitv nichts Alltägliches! Die verfügbare Zubehörliste enthält zahlreiche exklusive Extras wie zum Beispiel ein Soundsystem von Denon, digitalen Radioempfang, ein Panorama-Glasdach, Alarmanlage, Sitzheizung oder eine Rückfahrkamera. Ausgeliefert soll der französische Flitzer erstmals Anfang November dieses Jahres.

Fotos: A. Kleitsch

Redaktion

Redaktion von meinGOLF.de

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