Steuerkette falsch montiert? Sehr unruhiger Lauf in unteren Drehzahlen.

  • Moin,


    aufgrund sehr starken Ölverbrauchs bei Dauerlast in hohen Drehzahlen stand eine genaue Inspektion auf dem Plan.

    Bei dieser zeigte sich, dass 15 von den 16 Ventilschaftdichtungen regelrecht zerfetzt waren und zum Teil nur noch gerade so in Position hingen.

    Da dies vermuten ließ, dass nicht einfach nur die Dichtungen breit sind sondern ggf. auch die Ventilführungen etwas ausgeschlagen sind, habe ich den Zylinderkopf zu einem Motorenbauer für eine Instandsetzung gebracht.


    Im Zuge der Instandsetzung wurden folgende Arbeiten am Zylinderkopf getätigt:

    - Ventilsitz aller Ventile säubern und korrigieren wo nötig

    - Ventilführungen Auslassseite korrigieren

    - alle Ventilschaftdichtungen neu

    - Hydros neu

    - Nockenwellen poliert ("lapped") - die Lagerschalen sahen angeblich noch gut aus

    - neuer Nockenwellenversteller (sackteuer, ohne diesen Austausch wollte der Instandsetzer verständlicherweise keine Garantie auf die Instandsetzung geben)

    - Kontaktfläche zum Block einmal drübergeplant


    Die Steuerkette wurde erst kürzlich vom Vorbesitzer noch erneuert und daher bestand hier kein Grund zum Austausch.

    Also eigentlich ein "Rundum-Sorglos-Paket", sodass der Kopf anschließend einfach wieder montiert werden kann und Ruhe ist.


    Leider Fehlanzeige.


    Das Problem äußert sich in folgenden Symptomen:

    - sehr schlechter und unruhiger Lauf bei niedrigen Drehzahlen (Leerlauf bis auf ~2500rpm)

    - "oben rum" also ab ca. 2500rpm läuft er dann wieder rund

    - die ersten paar Minuten nach Kaltstart sind auch im Leerlauf "okay" und dann fängt er wieder das Ruckeln/Stottern an


    Folgender Fehler wird im Fehlerspeicher gelogged bei den niederen Drehzahlen:


    17748 - Nockenwellenposition (G40) / Kurbelwellenposition (G28) Bank 1:

    P1340 - 001 - falsche Zuordnung


    Um weitere Fehlerquellen auszuschließen wurden nun der Nockenwellensensor und auch der Kurbelwellensensor beide erneuert - keine Änderung am o.g. Fehlerbild und Fehlercode.


    Der Zahnriemen und dessen Position wurde nun schon mehrfach von zwei unabhängigen Mechanikern geprüft und ist definitiv in Ordnung.


    Aus dem o.g. Fehlerbild würde ich persönlich schlussfolgern, dass sobald der Nockenwellenversteller ins Spiel kommt, also im "Arbeitsbereich" ist, können darüber die Steuerzeiten so korrigiert werden, dass der Motor rund läuft.

    Ich vermute (weiß es allerdings nicht), dass beim Kaltstart der Nockenwellenversteller auch im unteren Drehzahlbereich aktiv wird um den Kat und co schneller auf Temperatur zu bringen.


    Wenn im warmen Zustand der Nockenwellenversteller bei den niederen Drehzahlen dann normalerweise nichts zu tun hat und auch nicht vom Steuergerät angesteuert wird, kann man das beschriebene Fehlerbild beobachten.


    Das alles klingt für mich nun danach, als ob eine der Nockenwellen (vermutlich Auslass-Seite?) vom Instandsetzer bei der Montage der Steuerkette um einen Zahn verdreht montiert wurde.



    Ist diese Schlussfolgerung korrekt?


    Gibt es noch andere mögliche Fehlerursachen?


    Bevor ich nun den Instandsetzer nerve und eine Reklamation starte, würde ich gerne so viele andere Fehlerursachen ausschließen wie möglich.

    Allerdings habe ich halt auch Garantie auf die Instandsetzung bekommen und wenn der da nun was verbockt hat, dann soll der das auch bitte wieder beheben.


    Die Werkstatt möchte da erstmal ungerne drangehen, eben weil der Kopf frisch überholt vom Instandsetzer kommt, was ich auch verstehe und befürwortet habe.



    Über jegliche Tipps / Hinweise / Vorschläge würde ich mich freuen.



    Grüße,

    foxxx0



    PS: Daten zum Fahrzeug falls sich an meinem Profil etwas ändert:


    Fahrzeug: Golf 5

    Motor: 2.0 FSI (150PS, Motorcode: BLX)

    EZ: 03/2005

    Laufleistung: 207.000km

    Einmal editiert, zuletzt von foxxx0 ()

  • Die Werkstatt hat nun endlich das entsprechende Blockierwerkzeug für die Nockenwellen bekommen, die Metalbrücke mit den zwei Bolzen dran um die Nockenwellen im OT zu fixieren.


    Ergebnis: Bei auf OT eingestellter Auslassnockenwelle über das Zahnriemenrad steht die Einlassnockenwelle (angetrieben über die Steuerkette) falsch, sodass sich das Blockierwerkzeug gar nicht erst einsetzen lässt.

    Auslassseite flutscht einfach so rein und Einlassseite verkantet.


    Dann werde ich mich mal an die Reklamation beim Instandsetzer machen...

  • Einlassseite ist um 1 Zahn versetzt, wenn die Nockenwellen richtig zueinander stehen müssen die Aussparungen für das Absteckwerkzeug zueinander und leicht nach unten zum Zylinderkopf sein.

    Das Absteckwerkzeug sollte dann "saugend" rein gehen.

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