Sandtler Bremsscheiben mit EBC Belägen am R32

  • habe grad mit einem Händler geschrieben. Die kommen im nächsten Quartal. Preis wird für die Scheiben an der VA bei ca 210€ sowie an der HA ca. 180€ werden.
    zu den Belägen: Ferodo sollten so um die 140-150€ für die VA kommen ?! oder hast du einen guten Shop bei dem man die etwas günstiger bekommt? ^^ Oder sollte ich lieber Serienbeläge nehmen? Anscheinend sind die meisten nach deinen Erfahrungen nicht wirklich besser als Serie, sollten aber deutlich mehr kosten? =/ Wie gesagt, fahre keine Rennstrecke ^^

    Sagen wir, die meisten Beläge sind irgendwie unfahrbar und sehr schlecht abgestimmt, ist fast so wie beim NEFZ nur fürs Papier und den Stammtisch gut und das Papier worauf die Werte geschrieben sind nicht wert. Für mich kommen grundsätzlich nurnoch Serie oder Brembo HP2000, ggf Ferodo DS Performance mit "quietschoptimierung" (Kunststoffplatten + angeschliffene Kanten) in Frage.
    Serie müsstest du bei 140€ regulär (+ggf Cityaufschlag je nach VW Händler), 110€ bei AHW-Shop.de
    Brembo HP2000 und Ferodo DSP liegen bei at-rs.de bei 157€. Bei Bremsen kenne ich ehrlichgesagt keinen günstigeren Shop, nicht weil es den nicht gibt, einfach deswegen weil ich da keine Experimente machen will und am Ende Fakeprodukte im Warenkorb liegen haben will (was ja bei Amazon zB. ab und zu mal vorkommen soll). Da meine Bremsen gut 100.000km und 3-5 Jahe halten, sehe ich jetzt Preisunterschiede von 20-30€ auch nicht so kritisch.


    Das mit dem nächsten Quartal klingt suboptimal, das hieß es in 312mm auch - ich hab da nach gut 3 Monaten die es über das Quartal drüber war aufgegeben und die blanken Scheiben genommen :( inzwischen sind sie in 312x25 lieferbar.

  • Habe schon öfter mal überall mitgelesen und im Kopf blieben die Tarox F2000 Scheiben mit den Ferrodo DSP Belägen.
    Die Beläge sollte man aber wie oben schon erwähnt ein wenig bearbeiten.

  • Ich hab am smart und an meinem alten Fiat auch vieles ausprobiert. in Sachen Bremsscheiben in Gelocht und geschlitzt und Beläge in allen Farben.


    Ich bin vll. etwas taub im Fuß oder es ist wie bei des Kaisers neue Kleider. Man muss sich schon sehr anstrengen, wenn man da etwas spüren will. Was ich bestätigen kann ist dass die ATE Ceramic Beläge wirklich leichter zu reinigenden Bremsstaub erzeugen.


    Darüber hinaus ist das für mich nur eine Freizeitbeschäftigung gewesen, immer andere Bremsteile zu kaufen. Ich hatte auch mal einen ganzen Satz Bremsen für 90€ von ebay. :D Der war auch in Ordnung, nur hat der unmengen Dreck erzeugt.


    Die Physik lässt sich nicht überlisten. Bei gleicher Scheibengröße und Klemmkraft, wird die Energie immer ähnlich bleiben. Unterschiede ergeben sich bei Fading, Kaltbremsverhalten, "Biss" und solcherlei subjektiven Eigenschaften. Der Bremsweg wird immer ähnlich bleiben.


    Mein Fazit nach 2 Autos mit zusammen 5 Scheiben, 7 Belägen und 150000km: Wenn man mit der Bremsleistung der Serie nicht zufrieden ist, hilft nur upgraden. Wenn man experimentieren will mit den verschiedenen Herstellern, nur zu aber Serie tut's auch.

    '09 Golf 5 1.4 TSI Variant für den Hund und alle Tage
    Abarth 695 biposto für den Sommer

  • Leider vergisst du hier den Reibungskoeffizienten. Erhöht sich dieser, erhöht sich die Bremskraft trotz glricher Klemmkraft, was widerum zu kürzeren Bremswegen führt.


    Die Scheiben haben darauf keinen großen Einfluss. Daher rate ich auch für Leute die selten sportlich und selten bis nie Rennstrecke fahren eher von Tarox-Scheiben ab, denn von "normalen" Scheiben kannst du 2-3 Sätze verheizen bevor du teurer als bei den Tarox kommst. Die sind zwar gut, aber auch nicht unzerstörbar - für den Track sogar sehr sinnvoll, auf der Straße Perlen vor die Säue. Energie kann man nur umwandeln, die kinetische Energie eines Fahrzeugs bei definiertem Tempo ändert sich ja nicht, lediglich die Zeit der Abgabe - sollten die Serienscheiben die Fahrweise überlebt haben ohne krumm zu werden, werden dies auch seriennahe Scheiben tun. Hier kann man ggf an der Belüftung ansetzen.
    Was jedenfalls nichts taugt sind minderwertige Scheiben in die, ohne darauf folgende Nachbehandlung, einfach Löcher gebohrt werden. Diese Nachbehandlung ist der Grund warum Tarox D95 oder Brembo Sport scheiben deutlich weniger zu Haarrissen neigen als billige Zimmermann-Scheiben - wobei diese für das Rentnermobil für den Stadtbummel als Optikteile durchaus ausreichend sind. Für sportliches Fahren würde ich denen aber nicht vertrauen.
    Das Gleiche gilt für ATE Ceramic. Durchschnittsbereifungen werden auch die zum Blockieren bekommen - Durchschnittsreifen sind aber keine 225er wie bei der Tunerfraktion sondern
    185-205er - der Porsche oder Ferrarifahrer wird wohl kaum ATE Ceramic verbauen, da kommt gleich die CCCM Bremsanlage rein.
    Klar sind auch wieder die Reifen der limitierende Faktor, ein kürzerer Bremsweg ist nur dann wirklich möglich wenn die Reifen nochnicht an ihr Limit kommen. Bei guten UHP-Reifen in 225er Breite ist bei der GTI Anlage jedenfalls noch ordentlich Luft. Mit einem guten Fahrwerk lässt sich auf suboptimalen Fahrbahnen sogar noch mehr Bremsleistung umsetzen, gerade an der Hinterachse. Mit einem 200.000km ausgenudeltem Fahrwerk reicht dann aber auf welligen Straßen auch eine abgefahrene 256er FSIII aus dem Golf IV - mit entsprechenden Bremswegen. Bei Boffboff schätze ich die Situation aber so ein, das hier Optimalbedingungen vorliegen und entsprechend Potential da ist. Von schärferen Belägen wird er wohl sehr warscheinlich profitieren. Fading- und Nassbremsverhalten wird gerade bei den großen 345er Scheiben nochmals deutlich verbessert.
    Gegen Bremsstaub hilft übrigens eine gute Versieglung (Gtechniq, Gyeon, cQuartz, Dodo Juice infinity) - wird langsamer dreckig und im Zweifel kurz mit dem HDR drüber und die Felge ist wieder sauber!

  • Der Post ist jetzt etwas länger geworden, ich wollte nur klar stellen, dass ich schon ein klein wenig weiß, wovon ich rede. ;) Es braucht sich keiner auf den Schlips getreten fühlen.

    Ich ermuntere jeden hier, seine eigenen Erfahrungen mit verschiedenen Bremsbelägen und Scheiben zu machen, wie ich es auch gemacht habe. Das ist wie immer im Leben der beste Weg, um zu wissen, was Sache ist.


    jetzt mein kleiner rant zu ein paar angesprochenen Punkten:
    Du kannst nur so stark verzögern, wie du mechanische Energie in thermische umwandeln kannst und das ist fast ausschließlich abhängig von der Scheibengröße(Masse) und der damit verbundenen Kühlleistung. Wenn Du einfach für mehr Reibung sorgst, erhöhst Du nur die thermische Last der Scheibe und die Effekte hebeln sich aus. Deshalb sind die Reibwerte auch alle sehr nah bei einander um 0,5.
    Ich hab das (ich muss an dieser Stelle wirklich sagen leider) studiert. :D Taroxscheiben und super aggresive Beläge werden dir unterm Strich keinen Vorteil verschaffen.


    Karbon-Keramik ist für den Straßenverkehr absoluter Humbuk. Das wird Dir jeder bestätigen, der die schon mal hatte. Die sind laut, haben super schlechte Nassbremswerte und bremsen Kalt sogar wesentlich schlechter als Stahl. Das wird nur verbaut, weil Leute bereit sind ein Haufen Geld dafür zu bezahlen, um sich dann wie Rennfahrer zu fühlen.


    Ich hab 4 Kolben Brembo Monoblockzangen mit schwimmend gelagerten Scheiben und 215er Reifen auf meinem Floh. Da sind stink normale -hochwertige- Brembo Straßenbeläge dazu, weil Brembo selbst sagt, dass man die bei Straßeneinsatz fahren soll. Die aggressiveren Mischungen geben nur ein direkteres Bremsgefühl, keinen Bremsvorteil.


    Das sind Diskussionen wie mit Sportluftfiltern. Da schwören auch manche, dass der Motor abgeht wie nix gutes, obwohl jeder Prüfstandtest das Gegenteil beweist.


    Es ist wie immer im Tuning: Erlaubt ist, was gefällt. Ich hab absolut nichts dagegen, sowas zu kaufen. Sieht ja auch cool aus aber die Erwartungshaltung sollte immer realistisch sein. Keiner bringt sich in Lebensgefahr, wenn er billige Bremsenteile (mit ECE R90) kauft und keiner macht sein Auto zur Rennstreckenwaffe, wenn er 500 pro Achse bezahlt. Das ist alles Geschmacksache und eine Frage des Geldbeutels.


    Und eine Schlussbemerkung zu den Rissen um die Löcher: Das ist bei hoher Beanspruchenung völlig normal und kein Qualitätsmangel. Passiert auch bei den teuren Bremboscheiben. Wobei ich es auf den Mehrteiligen nicht hatte bis jetzt, da die konstruktionsbedingt weniger Spannung aufbauen. Das ist außerdem ein BMW Patent (funfact)

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  • Ich will dir auch nicht auf die Füße treten, in gewissen Ansätzen mag das zwar stimmen - aber so ganz richtig ist es auch nicht. Laut verschiedener Tests liegen die Bremswege (sportauto.de, ADAC) zwischen dem GTD und 2.0TDI auf einem niveau, der GTD braucht sogar trotz größerer Scheiben bei identischen Sätteln/Belägen/Reifen gut 1m mehr. Das R Cabrio hat auch keinen Vorteil gegenüber dem Golf Cabrio obwohl von Gewicht, Gewichtsverteilung und Reifen kein nennenswerter Unterschied - obwohl hier eine wieder deutlich größere Scheibe verbaut ist. Hingegen hat die Autobild den Audi S1 damals mit Serienanlage und Brembo GT getestet, dazwischen liegen 10mm Scheibendurchmesser und 1m Bremsweg im Mittel. Die Beläge sind also doch nicht ganz unwichtig. Die Temperatur kommt eben genau dann zum tragen wenn die Scheibe an Energie "gesättigt" ist - also dann wenn der Belag dazu überhitzt und der Reibwert abnimmt. Der Belag macht immernoch einen gewaltigen Unterschied. Holzkohlebriketts bremsen auch bei größeren Scheiben deutlich schlechter als billige Bremsbeläge für den asiatischen Markt, die wiederum nicht die Bremsleistung moderner europäischer Beläge erreichen.
    Die Reibwerte dürfen nach ECE 90 nur 15% von der Serie abweichen - das heisst alles was man legal fahren darf kann maximal 15% mehr Leisten - aber nur wenn man konsequent an beiden Achsen ansetzt, wenn nur auf einer umgerüstet wird ist es wiederum von der Bremskraftverteilung abhängig in wie weit die 15% zum tragen kommen.
    Daher sollte man keine Wunder erwarten - deswegen rate ich auch eher von EBC Stammtischware ab, die haben zwar einen höherrn Reibwert wie auch die Brembo HP2000 (das sind btw die Strassenbeläge, die auch mit den GT Kits ausgeliefert werden, deswegen musste ich bei dem Test der AuBi Sportcars schmunzeln das dir Trackperformance der Brembo GT enttäuschend war gegenüber Track- und Mischkits) und Ferodo DS Performance - sie erreichen sie aber nur in eibem verschwindend kleinen Temperaturfenster.
    Trackbeläge haben nicht nur den Unterschiede bei der Dosierung, sie halten die hohen Temperaturen deutlich besser aus, benötigen diese sogar um effektiv zu arbeiten. Auf dem Track bremst man aber auch wirklich nur Binär, da ist verschleiss nahezu egal, Dosierung komplett.


    Spannungshaarrisse sind bei gelochten Scheiben normal. Da aber durch das Bohren das Material stellenweise stark erhitzt wird und sich die Gefüge im Material ändern sollten gute gelochte Scheiben schon spannungsarm geglüht werden - härtere Belastung könnte sonst zu deutlich größeren Rissen bis durchgerissenen Scheiben führen. Daher ist von selbst anbohren absolut abgeraten, aber auch bei Zimmermann war dies früher gang und gebe. Fehlender Nachbehandlung sei dank. Bei Porsche, Benz, Brembo und Tarox D95 ist es zwar auch mit zunehmendem Verschleiss vorhanden aber bei weitem nicht so ausgeprägt.


    Keramikbremsen quietschen heutzutage übrigens nichtmehr so extrem und brauchen auch nichtmehr die Temperatur - sind aber auch nicht auf Formel1 Niveavu Tracktauglich. Sowas würde ich wohl auch kaum nehmen, wäre aber nicht dreckiger als ATE Ceramic Beläge und von denen halte ich auch nicht wirklich was. Also die perfekte Option für zuviel Geld.


    So ganz ohne Ahnung bin ich übrigens auch nicht. Ich hab das ebenfalls studiert und darüber hinaus mit einem Komilitonen über seine Bachelorthesis (im Umfang einer Dr. Arbeit) bei ATE in Rödelheim ausgiebig geredet. Mal als "professionellere" Informationen aus erster Hand neben dem gängigen Forentalk.
    Der limitierensde Faktor ist übrigens immernoch der Reifen.

  • Die Massen bei den Modellen im Golf unterscheiden sich schon erheblich. Je nach Ausstattung und Motor ist die Spanne fast 200kg. Und der R ist dabei der schwerste.
    Dass die alle in etwa gleich bremsen belegt genau meinen Punkt. Aus dem reinen Bremsweg holt man kaum noch etwas raus.


    Ich wollte ganz ursprünglich nur darauf aufmerksam machen, dass man mit besseren Belägen und/oder Scheiben bei gleicher Anlage, keine nennenswerten Gewinne im 100-0 erzielen wird.


    Man darf hierbei Alltagsbremsleistung und Trackperformance nicht durcheinander hauen. Alle gut durchdachten Autos bremsen heute ähnlich gut. Der Unterschied kommt im "Rennbetrieb" wiederholtes starkes Bremsen, Lenken ohne ABS. Das alles schindet das Material und Serienanlagen von VW oder Mercedes geben da nach 10 Minuten auf. Dem kann man mit besseren Belägen und Scheiben entgegen wirken. Aber im Alltag bleibt davon nichts. Auch nicht, wenn man meint, dass man sein Auto hart bewegt. Und man erkauft sich die Vorteile mit erhöhtem Verschleiß und mehr Dreck.


    Es bleibt so: Wenn man wirklich auf Rennstrecken unterwegs ist, führt an hochwertigen Verbrauchsmaterialien kein Weg vorbei, wie auch beim Öl. Wenn man nur auf der Straße rumtigert, darf man sich nicht erhoffen, dass er eine spürbare Verbesserung bekommt für all das Geld. Man kommt auf der Straße einfach nicht in die Bereiche, wo das notwenig wird. -> VW hat seine Hausaufgaben da schon gemacht.


    Was versöhnliches zum Schluss: Du hast 100% recht, das beste Bremsentuning sind gescheite Reifen. :thumbup:

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