Hinterachse schwimmt seitlich

Es gibt hinten zwei Exzenter.

Einen unten zur Fahrzeugmitte hin wo die AGA verläuft.
Der ist für die Spur. Sieht man schon wenn man von hinten
unter das Auto guckt.

Der für den Sturz sitzt am vorderen oberen Querlenker
etwas versteckt.

Beides beeinflusst sich gegenseitig weshalb mehrfach beide
Größen gegengecheckt und ggf. korrigiert werden müssen.

Im GolfVIGTI.de habe ich einen Fred zum Thema erstellt
inkl. ein paar Tipps für den Besuch der Werkstatt.

Ach Holger, jetzt biste auch hier.

Zitat von TheBruce

Im GolfVIGTI.de habe ich einen Fred zum Thema erstellt
inkl. ein paar Tipps für den Besuch der Werkstatt.

Dann poste doch einfach die Tipps hier auch nochmal.

Wenn das schiefe Fahrwerk die Ursache fuer die Probleme ist, warum ist es denn so schief? Hat die Karre mal einen Bumms abbekommen oder wo kommt das her?

Klar kann das sein.

Aber um das beurteilen zu können müssten wir erstmal die Werte kennen.

Hi Thomas, wie du befiehlst:

(steht übrigens so auch im Golf5GTI.com)

"Vielleicht hilft es ja einige Fragen im Vorfeld zu beantworten.
Natürlich ohne Gewähr:

(Gesamt-) Vorspur vorne etwa (+)15 min, hinten etwa (+)10 min.
Also je Rad vorne etwa +7 bis +8' und hinten etwa +5'.
Positive Spurwerte = + = Vorspur, Räder rollen aufeinander zu.
Negative Spurwerte = - = Nachspur, Räder rollen voneinander weg.
VW empfiehlt Vorspur, ich tue das auch.

Der Sturz vorne ergibt sich aus der Tieferlegung.
Eine Höhe von grob um die 340 mm ist ideal, dann ist man bei etwa
-1°10' und der Sturz kann bei Einfederung in der Kurve noch leicht
zunehmen, was die Seitenneigung dann etwas kompensiert.
Legt man tiefer geht der Sturz bei Einfederung wieder zurück - das ist
natürlich Mist und führt zu unnötigem Untersteuern.

Sturz hinten um die -1°30' (ein Grad 30 Minuten, also -1.5°).

Beim Sturz vorne also nur darauf achten, dass er a) möglichst li/re
gleich ist und b) dass er innerhalb des minimalen Spielraums möglichst
groß ist. Man kann Aggregateträger und Lagerkonsolen/WALK ja bei
gelösten Schrauben minimal verschieben.

Wer besonderen Wert auf agiles einlenken legt kann auch 20' Vorspur
an der VA einstellen und hinten eine minimale Vorspur nahe Null.

Wer Stabiltät und ein ruhiges Heck sucht bleibt vorne bei der Werks-
vorgabe (+10') und stellt hinten etwa 20' ein.

Wenn jemand spezielle Anforderungen hat, Querlenker vom TT oder
einstellbare Federbeinlager, dann gelten andere Werte. Übrigens auch
wenn jemand Sägezahnproblemchen hat.

Zur Erklärung:

1° (ein Grad) = 60' (60 Minuten) > also 0.5° = 30'

Genau genommen sollte ein Fachmann schon anhand des Reifenabriebbildes
erkennen was der Kunde bzw. dessen Auto braucht.

Dein Auto bietet mit dem gegebenen Fahrwerk, Reifen usw. ein bestimmtes
Potenzial. Das kann man in die eine oder andere Richtung auszunutzen.
Zaubern geht nicht. Verbessert man das Einlenken leidet die Stabilität und
umgekehrt.

''Besser'' wird's mit einem hochwertigen Fahrwerk und ebensolchen Reifen.
Wobei auch das meist zumindest eins kostet: Komfort.

Mehr Vorspur an der VA: agileres einlenken, direkteres Lenkgefühl
Mehr Vorspur an der HA: mehr Stabilität (beim ausweichen und bremsen)

Gute Mechaniker, die auch wirklich vermessen können, die Zusammenhänge
verstehen und das letztlich auch noch mit Liebe tun sind die Ausnahme.

Aber die gibt es.

>>>

Vor allem aber sollen die Sturzwerte links und rechts möglichst gleich sein.
Die von VW erlaubte Toleranz von 30' (ein halbes Grad) li/re ist viel zu groß !!"