Tuninggeschichte 02

Autotuning in Deutschland: Vom Spoiler zum Chiptuning

Das Autotuning – wenn auch nicht unter diesem Begriff – gibt es bereits seit den 1950er Jahren. Die Unterscheidung zwischen Motortuning, Karosserietuning, Fahrwerktuning und Interieurtuning gab es Anfangs jedoch nicht. Zu Beginn konzentrierten sich die Schrauber vor allem auf das Tuning von Motoren, um die Leistung zu steigern. Dafür nutzten sie etwa scharfe Nockenwellen und optimierte Auspuffanlagen. Die aufgemotzten Motoren stellten jedoch schnell auch höhere Anforderungen an das Fahrwerk und die Bremsanlagen, so dass auch andere Fahrzeugteile verändert werden mussten. Dies rief auch erste Tuning-Unternehmen auf den Plan. Den ersten Spoiler stellte 1953 die deutsche Firma KAMEI für den VW Käfer vor, um den Anpressdruck der Vorderachse bei hohen Geschwindigkeiten zu erhöhen. Der Käfer war zur damaligen Zeit in Deutschland weit verbreitet und daher das perfekte Objekt für die ersten Tunings. Schließlich wollten sich einige Autobesitzer von der breiten Masse abheben.

Boom dank Breitbau

Ein echter Tuning-Boom brach in Deutschland erst in den 1970er und 80er Jahren aus. In dieser Zeit gründeten sich auch zahlreiche Tuningunternehmen wie KAMEI oder Oettinger, die bis heute aktiv sind. Mit immer extremeren Umbauten versuchten sich die Tuner gegenseitig zu übertrumpfen und das Vertrauen der Hobby-Schrauber und Fans zu gewinnen. Besonders typisch für dieses Jahrzehnt sind die Breitbau-Fahrzeuge. So verbreiterte etwa Abt die Kotflügel zahlreicher Golf GTI Anfang der 80er Jahre mit ausgestellten Radhäusern mit 13-Zoll-Rädern. Die ausladenden Heckflügel-, Spoiler und breiten Kotflügel sorgten damals für viel Aufsehen im Straßenverkehr. Der Golf 1 gehörte seinerzeit zu den am meisten getunten Fahrzeuge auf den Straßen und ist heute vor allem als Sondermodell ein gefragtes Liebhaberobjekt.

Tuninggeschichte 01

Lachgas aus Deutschland

Eine weitere Methode zur Leistungssteigerung von Motoren, die eine große Fangemeinde unter Tuning-Enthusiasten besitzt, hat ihren Ursprung in Deutschland. So wurde die Lachgaseinspritzung bereits für Flugmotoren im Zweiten Weltkrieg genutzt. Spätestens seit den “The Fast and the Furious”-Filmen ist die Lachgaseinspritzung für viele Tuner ein Thema. Leider ist diese Art der Leistungssteigerung in Deutschland illegal und nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen Lachgaskits bestimmter Hersteller eine Genehmigung erhalten können.

Innovatives Chiptuning

Seit in den 1990er Jahren mehr Elektronik und Sensoren in den Motoren verbaut wurden, steigert man die Leistung von Automotoren vor allem durch Chiptuning. Auch auf diesem Gebiet kommt mit RaceChip einer der Marktführer aus Deutschland. Eine echte Innovation, die sich perfekt in den digitalisierten Alltag der Autofahrer und Tuning-Fans integrieren lässt, brachte das Unternehmen vor einigen Monaten auf dem Markt. Mit dem Bedienkonzept “Ultimate Connect” lässt sich eine Leistungssteigerung des Motors ganz bequem mit dem Smartphone steuern. Via Bluetooth ist die RaceChip App mit dem im Motorraum installierten Chip verbunden und lässt den Fahrer zwischen unterschiedlichen Leistungsstufen wählen.

Kampf der Hydraulikpumpen

Eine Form des Fahrzeugtunings, die nicht aus Deutschland stammt, sondern ihre Wurzeln in den USA hat, sind Lowrider. Während man seine Autos mit Hilfe von Hydraulik- oder Pneumatikpumpen in Los Angeles bereits in den 1940er Jahren in Szene setzte, hat sich hierzulande erst in den späten 1990er Jahren eine Lowriderszene entwickelt. Neben klassischen US-Cars aus dem Hause Chevrolet, Buick und Cadillac kommen hier auch alte Opel-, Volkswagen- und Audi-Modelle zum Einsatz. Dies ist jedoch nach wie vor eher eine Maßnahme, die bei US-Cars ergriffen wird. Deutsche Fahrzeuge wie beispielsweise der VW Golf, werden selten bis gar nicht zum Lowrider umgebaut. Dafür spielt dort die Tieferlegung, beispielsweise mit einem Gewindefahrwerk, eine wichtige Rolle.

Tuninggeschichte 03

Weiterverkauf von Tuning-Fahrzeugen

Während die Tuning-Autos zunächst eher als prollig galten, sind sie heute vor allem als Youngtimer ein echter Kult. Trotzdem sind Umbauten für den Weiterverkauf eines Autos nicht sonderlich förderlich. Wer nicht gerade einen anderen Tuning-Fan findet, der Gefallen an dem Fahrzeug gefunden hat, wird auf dem Gebrauchtwagenmarkt eine Enttäuschung erleben. Händler sträuben sich oft davor, Tuning-Fahrzeuge anzukaufen, da diese nicht unbedingt dem Massengeschmack entsprechen und sich schlecht weiterverkaufen lassen.

Wer den Verkauf nicht selbst durchführen möchte kann sich an einen Anbieter wie jetztautoverkaufen.de wenden und darüber alles abwickeln lassen. Wer dies nicht möchte, hat wohl nur die Möglichkeit eine Online-Anzeige zu schalten, ein Inserat in einer Tuningzeitschrift aufzugeben oder eine Kleinanzeige in einem Auto Forum aufzugeben.

Redaktion

Redaktion von meinGOLF.de

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