Grundsätzlich bestens geeignet ...
Grundsätzlich ist Pflanzenöl ein gut geeigneter Kraftstoff. Jedoch ist es viskoser (zähflüssiger) und weist einen höheren Flammpunkt auf. Dies macht es zwar kochtauglich, erschwert jedoch eine optimale, rückstandsfreie Verbrennung. Als Naturprodukt ist reines Pflanzenöl zudem mit Trübstoffen und Schmutz belastet
Ein reibungsloser Motorbetrieb sowie die Aufrechterhaltung der von verschiedenen Herstellern gewährten Produktgarantien setzt die Verwendung eines uneingeschränkt motortauglichen Pflanzenöls voraus. Gerade die vergangenen Erfahrungen mit Biodiesel haben gezeigt, zu welchen Schäden die Nichteinhaltung eines solchen Kraftstoffstandards führen kann.
Für Pflanzenöl wurde der Weihenstephan-Standard 05/2000 erarbeitet. Das von Ihnen verwendete Öl muss diesem Standard entsprechen.
Pflanzenöl kann übrigens problemlos gelagert werden, da es keiner Gefahrengutklasse angehört, auch gibt es keine WHG- oder TRbF-Vorschriften. Seine Motortauglichkeit behält Pflanzenöl über mehrere Jahre, es sollte jedoch nicht ungeschützt der Sonne ausgesetzt sein.
1 Hektar Raps (100 x 100 Meter) bringt 3,5 Tonnen Rapssaat; diese entsprechen 2,3 Tonnen Rapskuchen und 1,2 Tonnen (1.320 Liter) Rapsöl. Diese Kraftstoffmenge reicht einem durchschnittlichen PKW für eine Fahrleistung von 20.000 km.
Welche Fahrzeuge sind für eine Umrüstung besonders geeignet?
Grundsätzlich sind fast alle Dieselmotoren oder -fahrzeuge auf Pflanzenölbetrieb umrüstbar. Bedingt durch ihre Popularität wurden in der Vergangenheit verstärkt Fahrzeuge des VW-Konzerns und des DaimlerChrysler-Konzerns umgerüstet. Hier liegen auch die größten Erfahrungen mit Laufleistungen von mehreren Millionen Testkilometern vor. Aber auch Fahrzeuge anderer Hersteller wurden sehr erfolgreich umgerüstet, inzwischen fast 400 verschiedene Modelle, von A wie Alfa Romeo bis V wie Volvo.
Warum muss ein Fahrzeug überhaupt umgerüstet werden?
Pflanzenöl ist grundsätzlich ein gut geeigneter Kraftstoff. Allerdings ist er zähflüssiger (viskoser) und weist einen höheren Flammpunkt auf als Dieselkraftstoff. Das macht ihn zwar frittiertauglich, hat im Motorbetrieb aber eine geringere "Zündfreudigkeit" zur Folge. Zudem liegt Pflanzenöl als Naturprodukt nicht als genormte, reine Flüssigkeit vor.Uns begegnen immer wieder Fahrzeughalter, die im Selbstversuch mit Pflanzenöl ohne Umrüstung fahren. Ein älterer Kammerdieselmotor mag ein solches Experiment kurzfristig verzeihen. Als Entwicklungsunternehmen mit über 20jähriger Erfahrung in der Pflanzenöltechnik raten wir von solchen Versuchen jedoch ab, da sie früher oder später zu Schäden am Fahrzeug führen, so etwa am Einspritzsystem, an den Düsen, an den Ventilen oder auch direkt im Motorinnenraum, durch Polymerisation (Vermischung von Kraftstoff und Schmieröl).
Wir begegnen den oben angesprochenen potenziellen Problemen mit verschiedenen Maßnahmenpaketen:
1. Wärmemanagement
2. Anpassung der Kraftstoffleitungen
3. Integration zusätzlicher, vorbeugender Filterstufen
4. Anpassung der elektronischen Steuerung
5. ggf. Anpassung der Einspritztechnik und
6. Bedien- und Steuerelemente.
Zudem ist beim Betanken auf die Einhaltung des Pflanzenölstandards zu achten.
Ändert die Umrüstung etwas an Verbrauch und Leistung des Fahrzeuges?
Leistung und Kraftstoffverbrauch sind beim Motorbetrieb mit Dieselkraftstoff und Pflanzenölen annähernd gleich - im Gegensatz übrigens zum Biodiesel, der einen deutlich geringeren Energiewert aufweist und deshalb auch einen entsprechend höheren Kraftstoffverbrauch.
Was ist der Unterschied zwischen Pflanzenöl und Biodiesel?
Biodiesel oder RME ("Rapsmethylester") ist chemisch aufgearbeitetes Rapsöl. Hierbei werden Rapsöl und Methanol in Gegenwart eines Katalysators (etwa 0,5% hochaggressive Natronlauge) erwärmt. In der molekularen Struktur tauschen dabei Glycerin und Methanol den Platz, und es entstehen drei einzelne Fettsäure-Methylester-Ketten und ein freies Glycerin-Molekül. Das Ergebnis: Biodiesel und Glycerin. In der neuen E DIN 51606 wird nun die Bezeichnung FAME („Fatty Acid Methyl Ester“) verwendet.Im Vergleich zum reinen Rapsöl weist Biodiesel einen geringeren Energiewert auf, was zu einem höheren Kraftstoffverbrauch führt. Aufgrund der potenziell schädigenden Langzeitwirkungen dieses aggressiven Kraftstoffs (an Dichtungen, Simmerringen, Einspritzpumpen etc.) ziehen immer mehr Autobauer ihre Biodieselzulassungen für Neufahrzeuge zurück.
Stattdessen ist seit Anfang 2004 den Mineralölherstellern eine Beimischung geringer Mengen von Biodiesel in den regulären Dieselkraftstoff möglich. Einen Einspareffekt auf Verbraucherebene wird diese Maßnahme jedoch nicht nach sich ziehen.
Gibt es Probleme im Winterbetrieb?
Nein, verschiedene Hersteller heben alle bislang bekannten Probleme durch die Auslegung der Umrüstbausätze gelöst. Bei einer Umrüstung im Eintank-System sollte bei Rapsölverwendung ab 0°C, im Zweitank-System ab -10°C ein Anteil von 10-30% an Dieselkraftstoff zugetankt werden. Bei Temperaturen unter -17 Grad sollte dann komplett auf Dieselkraftstoff umgestiegen werden.
Ändert sich die Kraftfahrzeugsteuer nach einer Umrüstung?
Ein Umrüstung auf Pflanzenölbetrieb zieht keine Senkung der Kraftfahrzeugsteuer nach sich, da nach erfolgter Umrüstung auch weiterhin mit Dieselkraftstoff gefahren werden kann.
das sind mal ein paar daten von den Infos die ich mir zurecht gelegt habe, dank den Pionieren ELSBETT.
Demnächst wird das Thema auch auf meine HOMEPAGE besprochen, da mein GOLF 1,9TDI umgerüstet wird.
grüße Benny