ZitatAlles anzeigenVolkswagen will 5-Variant in Mexiko bauen
Mittwoch 20 Oktober, 2004 12:23 CET
Hamburg (Reuters) - Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen will entgegen ursprünglichen Planungen nun doch eine Kombi-Version des Kompaktmodells Golf 5 auf den Markt bringen. Anders als sein Vorgänger solle der "Golf-5-Variant" aber nicht in Wolfsburg, sondern in Mexiko gefertigt werden, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch in Wolfsburg.
Damit würde Europas größter Autokonzern die Produktion eines weiteren Fahrzeugs in sein Werk im mexikanischen Puebla verlagern, wo bereits die Modelle "Jetta", "New Beetle" und der "New Beetle Cabrio" gebaut weden. In Puebla läuft zurzeit die Produktion des mit dem Golf technisch verwandten "Bora" an. Von Mexiko aus soll der "Jetta"-Nachfolger in die USA und nach Europa geliefert werden.
Als Grund für die Verlagerung des Golf-Variant wurde eine schwache Auslastung des Werks in Puebla genannt. Die "Wolfsburger Nachrichten" berichteten in ihrer "Mittwochausgabe", die Kehrtwende in der Modellpolitik sei nach einer Marktanalyse zu Stande gekommen. Demzufolge gebe es eine ungebrochene Nachfrage vor allem von Großkunden nach einem Golf Variant. Das neue Modell solle 2007 auf den Markt kommen. Darüber solle der Aufsichtsrat am 12. November entscheiden.
Nach jetzigen Plänen soll der Golf-4-Variant noch bis Oktober 2006 im Stammwerk von VW in Wolfsburg gebaut werden. Von dem auslaufenden Modell setzte der Autobauer im ersten Halbjahr 2004 in Westeuropa gut 28.000 Einheiten ab nach knapp 42.000 im Vorjahreszeitraum.
BORA SOLL WENDE FÜR VW IN DEN USA EINLEITEN
Von dem neuen Bora, der Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommt, erhofft sich der Konzern eine Wende bei den Verkaufszahlen auf dem wichtigen Automobilmarkt. In den USA wirkt sich für Volkswagen zurzeit besonders negativ aus, dass sich die beiden Hauptmodelle des Konzerns, Jetta und Passat, in der letzten Phase ihrer Modellzyklen befinden und daher weniger verkauft werden. Dies hatte in den vergangenen Monaten zu deutlichen Absatzrückgängen geführt.
Für das laufende Geschäftsjahr geht der Konzern wegen Fehlern in der Modellpolitik und negativen Währungseffekten durch den schwachen Dollar in den USA von einem operativen Verlust in Milliardenhöhe aus. Wegen der schleppenden Autokonjunktur und eines schwachen ersten Halbjahres hatte Europas größter Autokonzern seine Gewinnprognose für 2004 gesenkt. Statt eines operativen Ergebnisses vor Sondereinflüssen von 2,5 Milliarden Euro erwarten die Wolfsburger als schlechtestes Szenario nur noch 1,9 Milliarden.
Wegen der Währungsverluste hatte der Konzern die Absicherungsquote seiner für 2004 in Dollar erwarteten Umsätze durch Devisentermin- und Optionsgeschäfte unlängst erhöht. Daneben produziert der Autobauer verstärkt in Mexiko, um von dort den nordamerikanischen Markt zu beliefern. Negative Währungseffekte durch den starken Euro-Kurs hatten den Vorsteuergewinn im vergangenen Jahr allein um satte 1,6 Milliarden Euro geschmälert.
http://www.reuters.de/newsPack…oryID=606283§ion=news
Also wird es doch einen G5 mit "Rucksack" geben